Bestattungs-Ratgeber

Schritte und Unterstützung in Zeiten des Abschieds

Was tun im Todesfall?

Bei einem Todesfall müssen schnell Entscheidungen zur Grabauswahl und zur Trauerfeier getroffen werden. Dies fällt oftmals schwer, vor allem wenn es sich um einen plötzlichen Tod handelt und zu Lebzeiten keine Vorkehrungen getroffen wurden. Umso wichtiger ist, dass Sie sich im Trauerfall die Zeit zu nehmen, um angemessene Entscheidungen zu treffen. Manche Entscheidungen können sich nachteilig auf die Trauerverarbeitung auswirken.

Gerade preisgünstige Bestattungsarten bieten nicht immer genügend Raum für eine adäquate Trauerbewältigung, da hier bestimmte Trauerrituale entfallen müssen. Dies werden Ihnen Fachleute bestätigen. Gerade das Wissen, ich kann noch eine Kerze anzünden oder ein Grab bepflanzen, Blumen in eine Vase stellen – das Kümmern – bedeutet, ich kann noch etwas für den geliebten Verstorbenen tun. Die Nähe zum Toten verbindet und hilft, die Trauer zu verarbeiten.

Wie kann ich Abschied nehmen?

Abschiedsrituale unterstützen uns dabei, den Tod für uns begreiflicher zu machen. Sie geben uns in dieser Situation noch einmal die Chance unsere Liebe und Fürsorge für gegenüber dem Verstorbenen zu zeigen.

Wenn der Tod zu Hause eintritt, ist dies oft ein einschneidendes und traumatisches Erlebnis. Es hinterlässt einen tiefen Schmerz, Unsicherheit und Trauer. Dennoch gibt es Ihnen die Möglichkeit, in Ihrer gewohnten Umgebung Abschied zu nehmen. Dafür sollten sich ausreichend Zeit nehmen, um für sich das Erlebte begreiflicher zu machen.

Bei einem Sterbefall in einer öffentlichen Einrichtung können Sie dem Bestatter oder dem Personal der Einrichtung mitteilen, wenn Sie den Verstorbenen nochmals sehen wollen. Hierfür stehen in der Einrichtung Abschiedsräume zur Verfügung, die Ihnen ein letztes Abschiednehmen ermöglichen. Sich erinnern und Zeit mit dem Verstorbenen verbringen hilft und unterstützt das Endgültige zu begreifen.

Was soll der Verstorbene auf seiner letzten Reise tragen? Eventuell seine Lieblingsbekleidung? Ebenso die Auswahl der Bekleidung ist ein Akt des Abschiednehmens. Wenn gewünscht, können auch Sie gerne den Verstorbenen ankleiden. Eine Zeit, die nochmals Ihnen beiden gehört. Nehmen Sie dazu einfach Kontakt mit dem Bestatter auf.

Organisation der Bestattung

Die Bestattungswünsche eines Verstorbenen sind in der Regel in einem Testament festgelegt oder wurden bereits zu Lebzeiten gegenüber den Angehörigen geäussert.

Für den Fall, dass kein Bestatter vor Ort ist, nehmen Sie Kontakt zum örtlichem Bestattungsamt oder zu Ihrer Gemeinde auf. Sie werden Ihnen helfen, die Beisetzungsmodalitäten zu regeln und Sie über mögliche Bestattungsarten informieren sowie bei administrativen Aufgaben unterstützen.

Je nach Beisetzungsart, können Sie einen Sarg oder eine Urne auswählen. Sobald Sie sich für eine Bestattungsart entschieden haben, besprechen Sie mit dem Bestatter den Beerdigungstermin. Bitte vergessen Sie dabei nicht, dass manche Verwandte und Freunde eventuell eine weitere Anreise haben.

Vereinbaren Sie für die Planung der Trauerfeier einen Termin mit dem Sekretariat der ansässigen Kirche, die nach Ihren Wünschen die Trauerfeier gestalten wird.

Bei den Kirchengemeinden oder dem zuständigen Pfarrer erhalten Sie auch Unterstützung, wenn es um die Gestaltung des Trauergottesdienstes geht. Ein Trauergottesdienst bietet einen feierlichen und würdigen Rahmen, um an den Verstorbenen zu denken und Abschied zu nehmen. Durch die Auswahl der Lieder und die Erwähnung persönlichen Vorlieben oder von Erzählungen aus dem Leben des Verstorbenen werden nochmals schöne Erinnerungen geweckt.

Weitere wichtige Punkte

Ein professioneller Bestatter wird Ihnen sagen, welche Dinge bei einer Bestattung beachtet und organisiert werden müssen. Gegeben falls wollen Sie einiges selbst organisieren, dann haben wir hier für Sie ein paar wichtige Punkte im Überblick:

  • Vergessen Sie nicht rechtzeitig Blumenschmuck für die Trauerfeier und für den Sarg oder für die Urne zu bestellen.
  • Wenn Sie eine musikalische Umrahmung der Trauerfeier oder des Trauergottesdienstes durch eine Sängerin / Sänger oder einen Solisten (Pianist / Geige etc.) wünschen, dann sollten Sie dies frühzeitig buchen.
  • Für den Fall, dass Sie Trauerkarten verschicken wollen, brauchen Sie für den Druck ein Foto des Verstorbenen. Für den Versand benötigen Sie eine Adressliste aller Personen, die eine Karte erhalten sollen. Trauerkarten können Sie bequem bei einer Druckerei drucken lassen. Oftmals bietet eine Druckerei Trauerkarten, in Verbindung mit einer Traueranzeige in der Zeitung an. Fragen Sie einfach bei einer Druckerei in Ihrer Nähe an.
  • In manchen Gegenden ist es Brauch, Sterbebildchen mit Lebensdaten, mit einem Bild des Verstorbenen und Gebeten oder Zitaten zu verteilen. Neben den Lebensdaten können hier u. a. einige markante Punkte aus dem Leben des Verstorbenen stehen.
  • Erstellung einer Todesanzeige mit Ort und Zeitpunkt der Beerdigung in der örtlichen Zeitung.
  • Ein Kann, aber nicht ein Muss ist der Brauch des Leichenschmauses oder des Trösters in einem Café oder Gasthof. Es bleibt hier jedem selbst überlassen, ob er dies möchte. Sollten Sie sich dafür entscheiden, gilt es zu überlegen, wen und in welcher Form Sie einladen wollen. Je nachdem, wie viele Personen Sie einladen, sollten Sie auf jeden Fall vorab eine Reservierung vornehmen. Durch diesen traditionellen Brauch soll sich der Trauernde mithilfe des Mahls wieder dem Leben zuwendet und durch das gemeinsame Erinnern Trost finden.