Grabmal-Ratgeber

Wie wirkt sich Trauerbewältigung bei uns aus?

Trauerbewältigung gleicht einer emotionalen Achterbahnfahrt und die stärkste Emotion ist der Verlustschmerz. Erst ein Zulassen des Schmerzes macht eine Verarbeitung möglich. Emotional können sich Trauernde nur öffnen, wenn sie sich sicher und geborgen fühlen. Aber auch Erinnerungen sind emotionale Türöffner.

Das »Ansehen« eines symbolisch gestalteten Grabmals erweckt Erinnerungen an den Verstorbenen bei den Hinterbliebenen. Trauernde empfinden oftmals eine starke Verbundenheit, wenn der Grabstein besondere Charakterzüge und Eigenschaften des Toten durch seine Symbolik ausdrückt.

Der Wunsch nach einem Augenblick der Nähe, das Verlangen nach einer Umarmung, sich miteinander auszutauschen, ein Lächeln zu schenken oder in Kontakt zu treten, entsteht oftmals in Momenten des Erinnerns, Öffnens und Fühlens.

Diese Bedürfnisse sind unerfüllbar und der Ruf dennoch etwas zu tun, führt zu unbewussten Ersatzhandlungen am Grabmal. So wird gepflanzt, Blumen niedergelegt, eine Kerze angezündet und das Grab gerichtet und gepflegt.

Das Grabmal, ein Grab- oder ein Friedhofsbesuch haben auf die Trauernde durch die Wirkungskette einen therapeutischen Effekt.

Wirkungskette:

SEHEN > ERINNERN > ÖFFNEN > FÜHLEN > HANDELN

Die passende Bestattungsart ist immer eine persönliche Entscheidung. Jedoch bietet ein traditionelles Grab im Vergleich zu einer anonymen Feldbestattung, einer Urnenwand oder anderen alternativen Bestattungsarten optimale Voraussetzungen, um seine Trauer zu bewältigen.

Der Friedhof: Die Trauer hat dort eine Heimat

Unsere Verstorbenen leben in unseren Erinnerungen weiter. Daher ist es wichtig, dass wir einen Ort haben, der uns Trost spendet und an dem wir Fürsorge leisten können: der Friedhof.

Martin Luther spricht 1527 „...von einem feinen, stillen Ort, darauf man mit Andacht gehen kann“. Der Name Friedhof entsteht später, er bedeutet »umfriedeter Raum«.

Alte Friedhöfe mit oftmals kunstvoll gestalteten Grabmälern sind heutzutage ein Ort der Kultur und ruhige Oasen in einer hektischen Zeit. Deren Besuch wie eine Therapie wirkt. Ein wohltuender Ort, an dem einem Verständnis entgegenkommt und sich mit Gleichgesinnten ausgetauscht werden kann.

Friedhöfe sind meditative, kraftgebende Orte, in deren Schutz die Trauer eine Heimat findet. Durch ihre Stille strahlen sie Ruhe aus und geben den Hinterbliebenen die notwendige Kraft und Zuversicht.

Aber auch ein Spaziergang ist für jeden lohnend, der Erholung und Frieden sucht.

Welche grundsätzlichen Entscheidungen müssen Sie treffen?

Die Auswahl einer Grabstätte und eines Grabmals

Sie sollten nicht vergessen, dass die Auswahl einer Grabstätte nicht nur die letzte Ruhestätte eines geliebten Menschen ist, sondern auch Ihre Trauerbewältigung positiv unterstützt. Umso wichtiger ist es, von Anfang an grundsätzliche Entscheidungen zu treffen.

Bitte setzen Sie sich nicht unter Druck, sondern nehmen Sie sich bewusst Zeit, um Entscheidungen zu treffen.

1. Bestattungsart

Die Auswahl einer Erd- oder Feuerbestattung lässt das Setzen eines Grabsteins zu. Gleichzeitig entsteht ein Platz für Ihre Trauer, um den Tod zu verarbeiten.

Mit der Grabstätte schaffen Sie einen Ankerpunkt, um mit dem Verstorbenen in Verbindung zu bleiben. Ein Grabmal ist ein Denkmal an eine besondere Person mit all seinen Eigenschaften oder Vorlieben. Neben Botschaften und Emotionen gibt der Grabstein auch den Namen und die Lebenszeit preis.

Mit einem Grabstein findet Ihre Trauer eine Heimat. Ein Platz für Ihre Trauerrituale. Rituale tragen zur Orientierung bei und helfen, die Angst zu bewältigen. Sie geben den Hinterbliebenen Sicherheit, indem Sie selbst aktiv werden können.

2. Grabnutzungsdauer

Das Bestattungsamt hilft Ihnen bei der Organisation einer Bestattung. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, bereits zu Lebzeiten, die eigenen Vorgaben im Todesfall beim Bestattungsamt zu hinterlegen.

Sollten noch keine Vorkehrungen getroffen worden sein, weist Ihnen die Friedhofsbehörde ein Grab auf dem örtlichen Friedhof zu. Anders verhält es sich bei einem Privatgrab. Hier wurde bereits vor Eintritt eines Sterbefalls ein Anrecht auf einen Wunschfriedhof erworben.

Die kantonale Bestattungsverordnung gibt die rechtlichen Rahmenbedingungen vor. Sollten Sie spezielle Wünsche haben, ist auf jeden Fall eine Anfrage beim jeweiligen Bestattungsamt sinnvoll.

3. Einzel- oder Familiengrab

Einzelgrab oder doch ein Familiengrab, dies ist eine wichtige Entscheidung, die im Vorfeld getroffen werden muss. Je nach Wahl handelt es sich um einen einstelligen Grabplatz oder eine mehrstellige Grabstätte für weitere Familienmitglieder oder nahestehenden Personen.

Die Anzahl derer, die im Grab ihre letzte Ruhe finden sollen, beeinflusst die Auswahl des Grabsteins. Der Grabstein sollte daher gegeben falls genügend Platz für weitere Nennungen bieten.

4. Grabpflege

Die Erdbestattung bietet vielfältige Möglichkeiten in der Gestaltung und der Bepflanzung. Eine Grabbepflanzung sollte in der Regel zum Grabstein passen. Allerdings verlangt eine üppige Bepflanzung auch immer nach einer regelmässigen Pflege. Sollten Sie dies nicht wollen, dann ist es möglich, den Pflegeaufwand durch eine Teilbedeckung mit Steinplatten oder einer Komplettabdeckung mittels einer Grabplatte zu verringern.

Eine weitere Option stellen Friedhofsgärtner oder ein Grabpflegedienst dar, die bei Bedarf die Pflege eines Grabes oder einer Grabstätte übernehmen. Hierzu fragen Sie am besten direkt bei Ihrem Friedhof nach.

Ein Urnengrab ist eine Alternative zur klassischen Bestattung. Dieses lässt sich ebenso individuell nach den eigenen Vorstellungen gestalten. Der Pflegeaufwand hierfür fällt wesentlich geringer aus.

Wichtig ist zu erwähnen, dass ein reduzierter Pflegeaufwand nicht einen Wegfall der Trauerrituale bedeutet, sondern diese weiterhin zulässt.

Ein mit Bedacht ausgewählter Grabstein spiegelt etwas von der Identität des Verstorbenen wider und hält die Erinnerung an die Person wach, für die er steht. Entscheidende Kriterien für die Wahl der Gestaltung sind: Ausdruck von Emotionen über Symbolik, Form, Material, Farbe und Oberflächenbearbeitung.

5. Warum ist Grabschmuck wichtig?

Eine liebevolle Grabgestaltung ist ein Ausdruck der Erinnerung, aber ebenso eine Wertschätzung für den Verstorbenen. Ein saisonaler Blumenstrauss, das Anzünden einer Grabkerze oder die Segnung des Grabes sind Trauerrituale, die durch den Einsatz von Grabschmuck wie beispielsweise einer Grablaterne, einer Vase oder einen Weihwasserkessel positiv unterstützt werden.

6. Welche Emotionen soll das Grab widerspiegeln?

Gibt es bestimmte Gefühle, die Sie mit dem Verstorbenen verknüpfen? Was für Emotionen wollen Sie mit dem Grabmal ausdrücken? In unserer Rubrik »Wahl Ihres Grabsteins nach Emotionen« haben wir für Sie die Grundemotionen in elf Kategorien eingeteilt. Dies soll Ihnen bei Ihren Überlegungen helfen, einfach und schnell den zum Verstorbenen passenden Grabstein zu finden.

Die Steine des Kataloges »Urnen 7« „In stillem Gedenken“ sind jeweils mit einem Symbol gekennzeichnet, welches die Emotionen oder den Ausdruck des verwendeten Designs erklärt.

Es gibt vielfältige individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Lassen Sie sich überraschen!

Besuchen Sie unsere Ausstellung im Grabmalzentrum Lengwil. Unser Team freut sich auf Ihren Besuch und unterstützt Sie gerne bei der Auswahl eines Grabsteins.

Natursteine:
Kunstwerke von der Natur geschaffen

Bunt und nicht immer gerade – genauso wie das Leben und die Spuren, die wir als Mensch hinterlassen, – sind die Farben und Maserungen unserer Natursteine. Individuell und von der Natur geprägt, sehen die Steine selten gleich aus. Jeder für sich, ein natürliches Kunstwerk.

Unsere Erde bietet eine beeindruckende Vielfalt an unterschiedlichen Gesteinsarten, die als Grundlage für unsere Grabsteingestaltung dienen. Es erwartete Sie eine grosse Auswahl an Natursteinen aus der ganzen Welt.

  • Grüne Granite oder blaue Quarzite aus Brasilien
  • Schwarze Lavagesteine aus Afrika
  • Bunte Gneise, Marmor und Sandsteine aus Indien
  • Basalt aus der Türkei
  • Seltene glitzernde Quarzite aus Nordeuropa

Granit, Gneis und Quarzit zählen zu den Hartgesteinen und sind daher besonders robust. Neben ihrer Witterungsbeständigkeit zeichnen sich die Steine durch ihre schöne Maserung und Farben aus. Daher werden sie häufig als Grabstein eingesetzt.

Nach dem Polieren, Schleifen oder einer fachkundigen Bearbeitung durch einen Steinmetz offenbaren die Steine erst ihre wahre Schönheit.

Gerade Steinflächen, die maschinelle bearbeitet und poliert wurden, sehen wie ein Aquarellgemälde aus, deren Ursprung allerdings in der Natur liegt. Es gibt Natursteine wie Basaltsäulen und Findlinge, die keiner Bearbeitung, einer sogenannten Veredelung, bedürfen. Denn ihre natürliche und oftmals unebene Formgebung drückt bereits Eigenschaften aus, die beispielsweise für einen charakterstarken oder naturverbundenen Menschen stehen.

7. Gestaltung und Bearbeitung

Aufgrund ihrer Beschaffenheit können Natursteine unterschiedlich bearbeitet werden. Mit der richtigen Bearbeitung kommen Material und Farbe erst richtig zur Geltung. Eine Vielfalt an Materialien steht Ihnen zur Auswahl zur Verfügung, hier finden Sie jeweils Beispiele dazu.

Welche gängigen Oberflächenbearbeitungen gibt es?

Durch verschiedene Behandlungsmethoden erhält das ein und dasselbe Material unterschiedliche Farben und optisch einen eigenen Charakter. Die Kombination unterschiedlicher Bearbeitungstechniken auf einem Stein lässt ein kontrastreiches Gestaltungselement entstehen.

Hier finden Sie einen Überblick:
  • poliert und matt geschliffen
  • gespalten
  • gebrannt und gebürstet
  • getrommelt und Schriftfläche poliert auf einem Findling
  • getrommelt
  • handwerkliche Bearbeitung geriffelt
  • geeist
  • u. v. m.

8. Grabstein-Gravur

Die Inschrift des Grabsteines ist ein wichtiger Teil bei der Gestaltung. In der Regel werden Vor- und Nachname sowie die Lebensdaten des Verstorbenen auf dem Stein verewigt. Häufig wird auch ein Spruch, ein Zitat oder ein Bild ausgewählt, welches zum Wesen des Toten passt.

Beschriftung durch den Steinmetz
Eine handwerkliche Steinmetzschrift wird in den Stein vertieft eingearbeitet oder erhaben geschlagen. Zur besseren Lesbarkeit erhält die Schrift durch den Steinmetz eine zur Steinfarbe passenden Färbung.

Beschriftung aus Metall
Bei einer Metallbeschriftung wird mit aufgesetzten Metallbuchstaben gearbeitet. Hier können Sie zwischen unterschiedlichen Materialien wie Edelstahl, Bronze und Aluminium wählen.

Gerade Edelstahl ist ein sehr wandelbares Metall. Die Oberfläche von Edelstahlbuchstaben sind geschliffen, poliert oder gehämmert erhältlich. Die Farbpalette von Edelstahl reicht dabei von Silber und Gold über Hellbraun, Antik bis hin zur Farbe Rainbow.

Schriftgestaltung
In der Regel lassen sich alle gängigen Schriftarten darstellen. Anhand eines Schriftprogramms kann Ihnen unser Team ebenso individuelle Schriftarten anbieten.

Der Grabstein gibt mit seiner Form bereits oftmals die Anordnung der Schrift vor. Sie haben hier bereits spezielle Vorstellungen, dann kommen Sie gerne auf uns zu. Letztendlich sollte eine Beschriftung immer einen guten Kontrast zum ausgewählten Stein bilden.

9. Kunstvolle Ergänzungen

Die Setzung eines Grabsteines an einer bestimmten Stelle sowie die Auswahl einer Beschriftung und eines Spruches ist Teil der Trauerbewältigung. Neben Schriften gehören mittlerweile aber auch zusätzliche Verzierungen wie Ornamente, Bildmotive und Symbole dazu.

Bei uns finden Sie traditionelle Motive mit Symbolkraft aber auch Berufs- und Hobbyzeichen oder eigene Fotomotive, wie ein unvergesslicher Sonnenuntergang, sind denkbar.

Bei der Darstellung eines solchen Motivs ist fast alles möglich. Ob nach einer eigenen Vorlage radiert, gehauen oder als Applikation aus Bronze, Alu oder Edelstahl – es gibt nahezu keine Grenzen.

Besonders edel wirkt der Grabstein mit einem Swarovski Elements in Verbindung mit Metall oder eine Verzierung aus Glas. Eine Einarbeitung von kleinen Gegenständen in den Grabstein, beispielsweise gesammelte Kieselsteine, Souvenirs oder Gebrauchsgegenstände wie eine kleine Schneiderschere machen diesen erst individuell und wecken Erinnerung an den Verstorben.

10. Budget

Am Anfang eines Beratungsgespräches macht es Sinn, einen Budgetrahmen festzulegen. Denn dies erleichtert es Ihnen und uns, eine passende Auswahl zu treffen. Angemessene Gestaltungsmöglichkeiten sind in jeder Preislage zu finden.