Trauerbewältigung
Vorsorge im Todesfall
Warum sollte der Tod kein Tabuthema sein?
Die bewusste Auseinandersetzung mit dem Tod wird in unserer Gesellschaft nach wie vor
tabuisiert.
Menschen vermeiden oftmals, sich mit dem Verlust eines geliebten Menschen, aber auch mit dem
eigenen
Tod zu beschäftigen. Denn er ist etwas Endgültiges und löst Gefühle der Trauer und
Hilflosigkeit
aus.
Wir haben keinen Einfluss auf den Tod, dennoch gehört er zum normalen Kreislauf des Lebens
und
jeder
Mensch wird zeit seines Lebens damit konfrontiert. Sterben sollte kein Tabuthema sein. Ein
offener
Umgang zu Lebzeiten hilft nicht nur uns auf unserem letzten Weg, sondern auch unseren
Angehörigen.
Setzen Sie sich frühzeitig mit dem Tod auseinander
Das bewusste Befassen mit dem eigenen Tod bereits zu Lebzeiten lassen den Tod weniger
schrecklich
erscheinen. Über ihn zu sprechen und sich dem Unausweichlichen zu stellen, nimmt uns die
Angst davor und lässt uns den Tod nicht als Bedrohung sehen,
sondern als Motivation, unser Leben so intensiv wie möglich zu leben.
Durch eine Bestattungsvorsorge können Sie bereits frühzeitig für Ihren eigenen Tod Regelungen
festlegen. Im Falle eines möglichen Todesfalls eines Ihnen nahestehenden Menschen können Sie
gemeinsam festlegen,
wie die Bestattung aussehen soll.
Die Bewältigung der Trauer - Eine Zeit des Loslassens
Wenn die Formalien der Beisetzung geregelt sind, kommt für viele die Zeit des Loslassens.
Der
Abschied eines geliebten Menschen ist hart und schmerzhaft. Die Trauerbewältigung ist eine
Zeit, die
viel Kraft erfordert. Menschen gehen damit unterschiedlich um und manche benötigen
Unterstützung.
Dennoch muss jeder diese selbst bewältigen und verarbeiten.
"Es wird Stille sein und Leere.
Es wird Trauer sein und Schmerz.
Es wird dankbare Erinnerung sein,
die wie ein heller Stern die Nacht erleuchtet,
bis weit hinein in den Morgen."
Trauerphasen – Durchleben von extremen Emotionen
Die Trauerbewältigung ist persönlichkeitsabhängig und wird in der Trauerpsychologie in
mehrere
Phasen unterschieden. Sie bezeichnet diese als »Zeiten der Trauer«. Jedoch wird Trauer stets
unterschiedlich erlebt und lässt sich nicht generalisieren.
Die erste Phase ist der Anfang des Trauerprozesses und wird als das »Nicht-wahrhaben-Wollen«
beschrieben. Ein plötzlicher Tod eines Familienangehörigen oder Freundes versetzt Trauernde
in einen
Schockzustand. Sie fühlen sich panisch und hilflos, aber auch ohnmächtig und hoffnungslos.
Das
Gewohnte und Vertraute ist weggebrochen und nimmt Sicherheit. Es fällt noch sehr schwer, den
Tod als
solchen zu akzeptieren.
Die nachfolgende Zeit wird durch den Ausbruch von extremen Emotionen bestimmt. So gehören
Hass,
Bitterkeit, Schuldgefühle, aber auch Verzweiflung, Schmerz und Wut dazu. Ein Unterdrücken
dieser
Gefühle ist nicht ratsam, sondern sie sind Teil einer gesunden Trauerarbeit. Nur das
Zulassen dieser
überwältigenden Gefühlswelt hilft, die Trauer zu verarbeiten. Gefolgt von Erschöpfung und
Einsamkeit, in der die Trauernden Ruhe, aber auch viel Unterstützung und Begleitung von
ausserhalb
benötigen.
Der Wendepunkt
Erst wenn der notwendige Tiefpunkt erreicht ist, wird sich der Wendepunkt einstellen. Die Akzeptanz, dass der Verstorbene nicht mehr zurückkehrt und dessen Weggang endgültig ist, ist eine Erkenntnis, die einen Neuanfang zulässt. Eine Rückkehr in den gewohnten Alltag, aber auch die Chance für neue Zukunftspläne helfen den Hinterbliebenen Hoffnung zu schöpfen, ein neues Selbstwertgefühl aufzubauen und sich mit dem Leben zu versöhnen. Der Verlust ist stets vorhanden, jedoch wird dieser mit der Zeit immer weniger schmerzvoll sein. Stattdessen werden liebevolle Erinnerungen an den Verstorbenen einen wichtigen Teil im Leben der Trauernden einnehmen.